28. März 2024
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In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

„Bücher sagen Willkommen“: Buchbranche startet Initiative für Flüchtlinge

Sonderprogramm für Flüchtlinge auf der Frankfurter Buchmesse

Die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland nimmt täglich zu. Viele der asylsuchenden Menschen werden länger in Deutschland bleiben. Neben den lebensnotwendigen Ressourcen wie Unterkunft und Verpflegung können Bildung und Kultur die Integration entscheidend unterstützen.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Frankfurter Buchmesse und die LitCam rufen zum Weltbildungstag am 8. September 2015 eine gemeinsame Initiative für Flüchtlinge ins Leben. Unter dem Motto „Bücher sagen Willkommen“ erhalten Flüchtlinge einen einfachen und schnellen Zugang zu Lern- und Lesematerial. Den Kern bildet die Einrichtung von „Lese- und Lernecken“ in der unmittelbaren Umgebung von Flüchtlingsunterkünften durch die LitCam. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels unterstützt die Aktion mit einem Spendenaufruf, die Frankfurter Buchmesse bietet kostenlose Eintrittskarten und Veranstaltungen für Flüchtlinge auf der Messe an.

Schirmherr der Aktion ist der Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani, der in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wird. „Die Flüchtlingszahlen steigen auf der ganzen Welt. Und in der unmittelbaren Umgebung Europas richten Krieg, Rechtlosigkeit, Vertreibung, Massenmorde, systematische Vergewaltigungen und ethnische Säuberungen ganze Länder zugrunde – wie Europa es aus der eigenen Geschichte kennt. Wir sollten uns nicht abschotten und könnten es auch gar nicht. Die Flüchtlinge brauchen Schutz, Hilfe und Unterstützung“, sagt Navid Kermani.

Lese- und Lernecken für Flüchtlinge

Die Lese- und Lernecken sollen in Stadt- und Ortsteilen eingerichtet werden, in denen eine große Zahl an Flüchtlingen untergebracht ist. Als Standort kommen z.B. Bildungszentren, Sprachschulen und andere Einrichtungen in Frage, die sich in der Nähe von Flüchtlingsunterkünften befinden. Die Lese- und Lernecken werden mit Büchern und Lernmaterialien ausgestattet: Vorgesehen sind sowohl Deutsch-Lehrbücher, Wörterbücher und Lexika als auch Romane und Sachbücher in entsprechenden Fremdsprachen. Verlage erstellen dazu Empfehlungslisten, ausgewählt werden die Materialien von erfahrenen Leseförderungsexperten. Zum Experten-Team zählt u.a. der renommierte Professor für Entwicklungspsychologie Wassilios E. Fthenakis. Vorbild sind die „Reading and Learning Rooms“, die die LitCam im Township Mfuleni in Kapstadt betreibt.

„Flüchtlinge kommen mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen nach Deutschland. Durch einen einfachen Zugang zu Lern- und Lesematerial wollen wir ihnen ermöglichen, sich individuell auf die neuen Herausforderungen einzustellen, z. B. Deutsch zu lernen, aber auch einmal für einen Moment Ablenkung und Zerstreuung zu finden. Zusammen mit unserem Expertenteam und den Flüchtlingsprojekten versuchen wir, Bücher für die jeweiligen Gegebenheiten und Bedürfnisse zusammenzustellen“, sagt Karin Plötz, Direktorin der LitCam.

Den Start macht eine Lese- und Lernecke in einem Lernzentrum in Frankfurt am Main, im Stadtteil Gallus. Asylbewerber aus den umliegenden Unterkünften erhalten dort bereits Deutschunterricht, zudem sind in dem Gebäude selbst rund 30 unbegleitete Jugendliche untergebracht. Durch Spendenaktionen sollen weitere Lese- und Lernecken im gesamten Bundesgebiet ermöglicht werden.

Spendenaktion in Buchhandlungen

Die deutsche Buchbranche startet einen bundesweiten Spendenaufruf für die Initiative. Ab dem 19. September können Kunden in Buchhandlungen in ganz Deutschland für die Einrichtung und Ausstattung der Lern- und Leseecken spenden. Dazu stehen in viele Buchhandlungen Spendenboxen bereit. Darüber hinaus machen Buchhändlerinnen und Buchhändler die Geschichten von Menschen auf der Flucht zum Thema. Unter dem Motto „1001 Lebensgeschichten – Fremd in der Fremde“ organisieren sie z.B. Lesungen von Flüchtlingen und für Flüchtlinge oder präsentieren eine besondere Buchauswahl im Laden.

„Wo Menschen aufgrund von Not, Unterdrückung oder Verfolgung Zuflucht in unserem Land suchen, sehen wir auch uns als Buchbranche in der Pflicht. Bücher öffnen die Türe zu Sprache, zu Wissen und Kultur und ermöglichen Verständigung. Gemeinsam mit den Buchhandlungen und Verlagen, den Kunden und Lesern möchten wir Flüchtlinge dabei unterstützen, in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen. Gleichzeitig wollen wir ein Zeichen setzen: Wir stellen uns entschieden gegen Fremdenhass und Ausgrenzung und treten für Offenheit und Vielfalt ein", so Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Angebote auf der Frankfurter Buchmesse für Flüchtlinge

Die Frankfurter Buchmesse stellt in diesem Jahr kostenlose Eintrittskarten für Flüchtlinge zur Verfügung. LitCam betreut die Verteilung an interessierte Flüchtlinge durch eine enge Kooperation mit Flüchtlingsprojekten im Rhein-Main-Gebiet. Die Eintrittskarten gelten für den Sonntag, 18. Oktober 2015.

Auf der Messe wird es für Flüchtlinge einen „Welcome Place“ geben. Zudem finden zwei Veranstaltungen statt, die auf die größten Zielgruppen sprachlich und thematisch zugeschnitten sind. Es sind Führungen für einzelne Gruppen geplant, bei denen auch Stände von Verlagen aus den entsprechenden Regionen besucht werden können. Das Programm wird den kooperierenden Flüchtlingsprojekten frühzeitig vor der Messe übermittelt.

„Die Frankfurter Buchmesse ist ein kulturelles Großereignis, sie zieht Jahr für Jahr hunderttausende aufgeschlossene, tolerante und engagierte Bürgerinnen und Bürger aus der ganzen Welt an. Sie ist weit mehr als ein Handelsplatz für Inhalte – in einer weltoffenen Atmosphäre werden hier Debatten angestoßen, Ideen und Gedanken ausgetauscht. Wir laden dieses Jahr Menschen ein, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, die Buchmesse zu besuchen und mitzudiskutieren. Mit dieser gemeinsamen Aktion möchten wir einmal mehr den Dialog zwischen Kulturen initiieren und mögliche Berührungsängste auflösen“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.

Die Aktion mit einer Spende unterstützen

Neben einer Spende in den Buchhandlungen können Interessierte die Aktion auch per Überweisung unterstützen.
Spendenkonto:

LitCam gGmbH
Verwendungszweck: Bücher sagen Willkommen
Commerzbank AG
Kontonummer: 95963701
BLZ: 500 800 00
IBAN: DE80 5008 0000 0095 9637 01
BIC: DRESDEFFXXX

www.buecher-sagen-willkommen.de