13. Februar 2025
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In der Ausgabe 10-2024/1-2025 (Dez. 2024/Jan. 2025) lesen Sie u.a.:

  • Open Investing in wissenschaftlichen Bibliotheken
  • Forschungsdaten gemeinsam gestalten: das Stabi Lab in Berlin
  • Die EU-KI-Verordnung: wegweisende Regeln für vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz
  • Ein Balanceakt: ethisches Dilemma der KI in der Hochschulbildung
  • Ungenutztes Potenzial oder riskanter Trend? Verdeckte KI-Nutzung in wissenschaftlichen Veröffentlichungen
  • Warum die Indizierung von zurückgezogenen Publikationen zum Problem wird
  • Klassische Medien auf dem Abstellgleis bei Jugendlichen
  • Warum Gen Z kaum noch Bücher liest
  • Zwischen Sichtbarkeit und Bedeutung: die Rolle der digitalen Kuratierung bei OpenScience während der Pandemie
  • USA: Wissenschaftliche Bibliothekare organisieren sich gegen drohende Kürzungen und den Abbau öffentlicher Bildung unter der kommenden Trump-Administration
  • Makerspaces: kreative Lernräume in wissenschaftlichen Bibliotheken
  • Wie KI antike Texte lesbar macht
  • Fachzeitschriften von Massenrücktritten der Redaktionen betroffen
u.v.m.
  fachbuchjournal

Schweizer Kulturgut online verfügbar – Urheberrechte bleiben geschützt

Fraunhofer IAIS entwickelt die Schweizer Internetplattform MEMOBASE
zu einem interaktiven Informationsportal für audiovisuelle Medien weiter

Fotos, Tondokumente, Filme und Videos erzählen die jüngste Geschichte eines Landes. Gemeinsam mit der Institution »Memoriav« arbeiten Experten des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS daran, erhaltene audiovisuelle Kulturgüter der Schweiz mit Hilfe neuer Technologien einem breiten Nutzerkreis zugänglich zu machen.

Das audiovisuelle Kulturgut der Schweiz erschließen und bewahren – dies ist die Aufgabe des Vereins »Memoriav«, einem Zusammenschluss von Institutionen, die wesentliche Bestände des audiovisuellen Schweizer Kulturgutes betreuen. In Projekten, die Memoriav mit Bundesgeldern mitfinanziert, werden gefährdete und schlecht zugängliche Bestände von Partnerinstitutionen gesichert und wieder zugänglich gemacht. Für Memoriav entwickelt das Team vom Fraunhofer IAIS in Sankt Augustin das Informationsportal »MEMOBASE+«, über das die große Menge an wertvollen Fotos, Tondokumenten, Filmen und Videos verfügbar gemacht werden soll. Die Nutzer von MEMOBASE+ kommen überwiegend aus den Bereichen Forschung und Lehre, Bildung und Erziehung, Medien sowie aus den Partnerinstitutionen von Memoriav.

»Über die bestehende ‚MEMOBASE’ konnten Nutzer bislang audiovisuelle Kulturgüter im Internet suchen und erhielten eine detaillierte Beschreibung der Inhalte«, erklärt Dr. Jobst Löffler, Projektleiter am Fraunhofer IAIS. »Der direkte Zugriff auf die Inhalte blieb den Nutzern aus technischen und rechtlichen Gründen jedoch meist verwehrt.« Neue Web-Technologien sollen nun helfen, diese Hürde zu überwinden.

Ein wichtiger Schwerpunkt des Projekts ist die Planung einer leistungsstarken Streaming-Infrastruktur für audiovisuelle Medien. Diese wird es den Nutzern ermöglichen, mit Hilfe eines Web-Browsers direkt auf die über hundert jährige Geschichte audiovisueller Produktion in der Schweiz zugreifen zu können. »Die neue Lösung MEMOBASE+ muss dabei dem Netzwerkgedanken von Memoriav Rechnung tragen und so konzipiert sein, dass  kulturbewahrende Einrichtungen verschiedenster Art Inhalte liefern und in die Suchmaschine integrieren können«, sagt Kurt Deggeller, Direktor von Memoriav.

Die bisher verwendete MEMOBASE wird technisch auf den neuesten Stand gebracht. So soll das neue Informationsportal MEMOBASE+ neben einer verbesserten, mehrsprachigen und intuitiven Suche auch innovative Dienstleistungen, wie virtuelle Seminarräume oder Möglichkeiten zum Content-Sharing, anbieten. »Die Rechte an geschützten Inhalten, die unter anderem vom Schweizer Radio und Fernsehen SRG SSR beigesteuert werden, bleiben dabei weiterhin gewahrt«, betont Löffler. Mit dem Ziel, Kulturgut auch Europaweit zu vernetzen, wird MEMOBASE+ die Anbindung an andere Schweizer und Europäische Informationsportale wie zum Beispiel Swissbib oder Europeana ermöglichen.  

Im Jahr 2010 hat das Team des Fraunhofer IAIS bereits die Machbarkeit von MEMOBASE+ eingehend untersucht. Derzeit legen die Forscher das konzeptionelle Fundament für das neue Informationsportal mit stark erweitertem Kundennutzen. Im Laufe des Jahres 2011 soll MEMOBASE+ realisiert und seinen Nutzern zugänglich gemacht werden.