Was bleibt, was geht, was kommt?
Mögliche Zukunftsszenarien für Öffentliche Bibliotheken
Jan-Pieter Barbian
Arnheim Bibliothek und Kulturzentrum Rozet
Im dritten und letzten Teil der Serie über die Zukunft der Bibliotheken stehen
die öffentlichen Einrichtungen im Mittelpunkt. Der Autor Jan-Pieter Barbian,
seit 1999 Direktor der Stadtbibliothek Duisburg, geht dabei zunächst auf die
Probleme mit Zukunftsprognosen ein. Aufgrund der Schnelllebigkeit der
technologischen Entwicklungen und der gesellschaftlichen Veränderungen haben
sich die Zeiträume für zu erwartende und damit vorhersagbare Transformationen
stark verkürzt. Vorhersagen lässt sich allerdings bereits heute, dass der
„Markenkern” der Öffentlichen Bibliotheken, nämlich die Bereitstellung und
Ausleihe einer qualifizierten Auswahl von gedruckten, audiovisuellen und
elektronischen Medien, erhalten bleiben wird – allerdings mit einer stärkeren
Akzentuierung der Hybriden Bibliothek.
Auch die Bedeutung der Räumlichkeiten für die Menschen
als Ort der Vermittlung von Informationen, des Lernens und Austauschs von
Wissen, der Kommunikation und Interaktion wird sicherlich noch zunehmen, weil
es ansonsten kaum konsumfreie, neutrale Orte im öffentlichen Raum gibt. Um
sich zukünftigen, neuen Aufgaben stellen und in sie hineinwachsen zu können,
müssen traditionelle Aufgaben reduziert oder ganz aufgegeben werden. Dazu
formuliert der Artikel erste Überlegungen, vor allem im Hinblick auf den
möglichen Einsatz Künstlicher Intelligenz. Die Zukunftsszenarien für
Öffentliche Bibliotheken orientieren sich dann an den großen politischen und
gesellschaftlichen Herausforderungen, die bereits jetzt sichtbar sind und
unsere Zukunftsfähigkeit in vielen Bereichen in Frage stellen.