13. Mai 2025
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Essentials

In der Ausgabe 3/2025 (Mai 2025) lesen Sie u.a.:

  • Die unheimliche Begegnung der
    KI-Art: Wie Menschen im Alltag mit Sprachmodellen umgehen
  • KI-Kompetenz als Kernaufgabe wissenschaftlicher
    Bibliotheken
  • Data Literacy: Datenkompetenz –
    von der Hochschule in den Job
  • Maschinelles Lernen im Auskunfts-
    und Informationsdienst:
    Analyse virtueller Chat-Anfragen
  • FAIRer Datenaustausch in der Wissenschaft: Warum der Weg noch steinig ist
  • Wissenschaftliches Publizieren im Umbruch: Teilen von Wissen und Prestige
  • Wie wirkt sich Open Science
    auf die Wirtschaft aus?
  • Wie vertrauenswürdig ist das Internet
    für Jugendliche im Zeitalter der KI?
  • Gefälschte Publikationen und
    institutionelle Retraction-Welle
  • Die Magie der Bücherschränke:
    eine Oase in der Bücherflut
  • Metrik-Sonifikation: Transformation
    von bibliometrischen Daten
    zur Vermittlung in Klangform
  • Gefährdung der Bibliotheksfinanzierung: die geplante Auflösung des IMLS und ihre Folgen
  • Nachhaltige Bibliotheken als
    Resilienz-Anker der Zukunft:
    ökologische Verantwortung,
    soziale Gerechtigkeit und
    strategische Partnerschaften
u.v.m.
  fachbuchjournal

Max-Herrmann-Preis 2014 an die B. H. Breslauer Foundation

In diesem Jahr erhält die B. H. Breslauer Foundation die wichtigste Auszeichnung, die in Deutschland für Verdienste um das Bibliothekswesen vergeben wird.

Der Antiquar Bernard  Breslauer (Berlin 1918 – New York 2004) ist Gründer der B. H. Breslauer Foundation. Es war ihm ein Herzensanliegen, Bibliotheken in den U.S.A. und Europa beim Kauf von Handschriften, seltenen Drucken und historischen Bucheinbänden mit seiner Stiftung zu unterstützen. Als herausragender Kenner des Metiers wusste er, dass Bibliotheken bisweilen attraktive Offerten erhalten, die sie jedoch ohne externe Unterstützung nicht annehmen könnten. Zu dem kleinen Kreis von Bibliotheken, die von der B. H. Breslauer Foundation unterstützt werden, zählt die Staatsbibliothek zu Berlin, die schon mehrfach – zuletzt beim Kauf einer mittelalterlichen Sammelhandschrift – profitierte.

Schon 1997 schenkte Bernard Breslauer der Staatsbibliothek zu Berlin das von seinem Vater Martin einst angelegte Familien- und Firmenarchiv. Berlin war seine geliebte Geburtsstadt, die er 1937 als 19-Jähriger mit seinen Eltern in Richtung England verlassen musste. Bereits 1933 hatte sich Martin Breslauer genötigt gesehen, den Freundes- und Förderverein der damaligen Preußischen Staatsbibliothek zu verlassen. Mit der Schenkung des Familienarchivs an die Staatsbibliothek zu Berlin setzte Bernard Breslauer ein Zeichen der Versöhnung. Für dieses Vertrauen und die Wertschätzung der Bibliothek gebührt ihm der tiefe Dank der Staatsbibliothek zu Berlin und der Freunde der Staatsbibliothek.

Seit dem Jahr 2000 verleihen die Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.V. mindestens alle zwei Jahre den Max-Herrmann-Preis an eine Persönlichkeit, die sich in besonderer Weise um das Bibliothekswesen und die Staatsbibliothek zu Berlin verdient gemacht hat. Zu den von einer Jury ausgewählten Preisträgern gehörten bislang neben anderen die Historikerin und Gründerin der Mendelssohn-Gesellschaft, Cécilie Lowenthal-Hensel, der langjährige Direktor der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel und Retter der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale), Paul Raabe, der Schriftsteller Günter de Bruyn sowie die Publizistin Inge Jens und der israelische Künstler Micha Ullman.

Der Preis ist nach dem bedeutenden Literaturwissenschaftler Max Hermann benannt, der 1923 an der Humboldt-Universität zu Berlin das weltweit erste Theaterwissenschaftliche Institut gründete. Bereits 1933 wurde der brillante Forscher zwangsemeritiert. In der Staatsbibliothek durfte er keine Bücher mehr ausleihen, durfte diese lediglich – über siebzigjährig – am Stehpult einsehen. Im Jahr 1942 wurde er nach KZ Theresienstadt deportiert und starb dort nach wenigen Wochen. Im Gedenken an Max Herrmann wird der Preis am 10. Mai vergeben, jenem Tag, an dem im Jahr 1933 in unmittelbarer Nähe der Staatsbibliothek öffentlich Bücher verbrannt wurden.