10. Mai 2025
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In der Ausgabe 2/2025 (März 2025) lesen Sie u.a.:

  • Educause AI Landscape Study:
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  • Transparente Daten für vertrauens-
    würdiges maschinelles Lernen
  • Open Research Management:
    Eine neue Jisc-Studie
  • Thema-Klassifikation und Bibliodiversität
  • IFLA Report: Library Leadership –
    Führen im Bibliothekswesen
  • Leitfaden für zukunftsfähige
    bibliografische Datenbanken
  • Data Literacy/Datenkompetenz:
    Wie integrative Gemeinschaften
    den Unterschied machen
  • Neurodiversity in Bibliotheken:
    Wege zu einer inklusiven Arbeitskultur
  • Bibliotheken und Social-Media Forschung
  • Clarivate führt abonnementbasierten Zugang für Bibliotheken ein
  • KI-generierte Bücher
    in Öffentlichen Bibliotheken
u.v.m.
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Erwartungen ernst nehmen, ohne schnelle Lösungen zu versprechen

Wissenschaftsrat plädiert für verantwortungsvollen Umgang mit Großen gesellschaftlichen Herausforderungen in Wissenschaft und Politik

Komplexe und weitreichende Entwicklungen wie der Klimawandel, die demografische Entwicklung, knapper werdende Ressourcen oder die Sicherung der globalen Ernährung sind von weitreichender Bedeutung für die künftige Lebensweise und Lebensqualität von Menschen auf der ganzen Welt. Mit gutem Grund erwarten Bürgerinnen und Bürger, dass die Wissenschaft sich dieser Themen annimmt. In seinem jüngst verabschiedeten Positionspapier unterstreicht der Wissenschaftsrat die gemeinsame Verantwortung von Wissenschaft und Wissenschaftspolitik, zur Identifikation und Bewältigung solcher „Großen gesellschaftlichen Herausforderungen“ beizutragen. Zugleich wird ein kritischer, aber nachvollziehbarer Umgang mit diesem, im wissenschaftspolitischen Sprachgebrauch mittlerweile fest verankerten Begriff gefordert, der als Zielvorstellung auch Eingang in forschungs- und innovationspolitische Strategien wie Horizon 2020, das neue Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union, gefunden hat.

 „Wenn Forschungs- und Innovationspolitik ihre Zielsetzungen um die Bewältigung von Großen gesellschaftlichen Herausforderungen erweitern, hat dies weitreichende Folgen. Deshalb müssen wir die oftmals stark interessengeleitete Verwendung dieses Begriffs hinterfragen. Heilsversprechen sind ebenso unangebracht wie eine pauschale Abwehr im Namen einer falsch verstandenen Wissenschaftsfreiheit“, so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Manfred Prenzel.

In seinem Positionspapier analysiert der Wissenschaftsrat den wissenschaftspolitischen Diskurs über Große gesellschaftliche Herausforderungen und gibt Empfehlungen dazu ab, wie ein gemeinsames Verständnis dieser Herausforderungen erarbeitet werden kann. Weiter zeigt er Anforderungen an die Akteure in Wissenschaft und Wissenschaftspolitik auf, die sich mit Blick auf die Bewältigung dieser Herausforderungen ergeben.

„Große gesellschaftliche Herausforderungen stellen das Verständnis von Wissenschaft und ihrer Rolle in der Gesellschaft in einen neuen Rahmen“, erklärt Prenzel weiter. So fordert der Wissenschaftsrat unter anderem, wissenschaftliche und andere gesellschaftliche Akteure breit zu beteiligen, wenn es darum geht, Große gesellschaftliche Herausforderungen zu identifizieren. Auch die Möglichkeiten, Akteure außerhalb der Wissenschaft an der Gestaltung von Forschungs- und Innovationsprozessen teilhaben zu lassen, sollten intensiv geprüft werden. Viele dieser Herausforderungen können aufgrund ihrer globalen Dimension zudem nur in nationenübergreifenden Kooperationen erfolgreich bearbeitet werden. „Wir wollen einen Diskussionsanstoß geben, um geeignete Instrumente und Mechanismen zu entwickeln. Dabei kann es weder Insellösungen noch einen Masterplan geben“, betont Prenzel. „Entscheidend wird vielmehr sein, dass in der Bewältigung Großer gesellschaftlicher Herausforderungen eine Aufgabe für das Wissenschaftssystem als Ganzes gesehen wird. Erkenntnisorientierte Forschung ist dabei genauso relevant wie lösungsorientierte Forschung.“

http://nachhaltigewissenschaft.blog.de/2015/04/27/wichtiger-sprung-vorne-erste-bewertung-wissenschaftsrat-beschlossenen-positionspapieres-wissenschaftspolitischen-diskurs-grosse-gesellschaftliche-20257563/