19. April 2025
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In der Ausgabe 2/2025 (März 2025) lesen Sie u.a.:

  • Educause AI Landscape Study:
    KI in Bildungs-
    einrichtungen
  • Transparente Daten für vertrauens-
    würdiges maschinelles Lernen
  • Open Research Management:
    Eine neue Jisc-Studie
  • Thema-Klassifikation und Bibliodiversität
  • IFLA Report: Library Leadership –
    Führen im Bibliothekswesen
  • Leitfaden für zukunftsfähige
    bibliografische Datenbanken
  • Data Literacy/Datenkompetenz:
    Wie integrative Gemeinschaften
    den Unterschied machen
  • Neurodiversity in Bibliotheken:
    Wege zu einer inklusiven Arbeitskultur
  • Bibliotheken und Social-Media Forschung
  • Clarivate führt abonnementbasierten Zugang für Bibliotheken ein
  • KI-generierte Bücher
    in Öffentlichen Bibliotheken
u.v.m.
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Nach bedeutendem Manuskriptfund:
De Gruyter veröffentlicht neuen Band der Tönnies Gesamtausgabe

Hartnäckigkeit zahlt sich aus: Lange galt ein Großteil des Manuskripts des Werkes „Geist der Neuzeit“ von Ferdinand Tönnies als verschollen; die Monografie des Begründers der Soziologie in Deutschland blieb unvollendet. Den jahrelangen Recherchen von Dr. Uwe Carstens, Wissenschaftlicher Referent der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft, ist es zu verdanken, dass die verschwunden geglaubten Teile II bis IV gefunden und editiert werden konnten. Im Rahmen der Tönnies Gesamtausgabe, Band 22,2 hat De Gruyter nun die letzte große Schrift des kritischen Soziologen und Philosophen erstmals vollständig publiziert.

„Wir haben das ursprüngliche Konzept der Tönnies Gesamtausgabe gern erweitert, um den bedeutenden Manuskriptfund darin aufnehmen zu können“, so Dr. Albrecht Döhnert, Editorial Director Theology and Religious Studies bei De Gruyter. Während der vergangenen drei Jahre sind die Manuskriptteile II bis IV von „Geist der Neuzeit“ – von Tönnies mit zahlreichen handschriftlichen Korrekturen versehen – aufwendig transkribiert worden.

Über Moskau ins Bundesarchiv nach Berlin

Dr. Uwe Carstens fand heraus, dass der ehemalige Tönnies-Assistent Ernst Jurkat dessen Nachlass verwaltet und die Schriften mithilfe der Widerstandsgruppe „Deutsche Volksfront“ vor den Nationalsozialisten nach Moskau gerettet hatte. Ein Großteil der Materialien befand sich fortan in einem Moskauer Sonderarchiv. Auszüge davon, darunter auch das Manuskript von „Geist der Neuzeit“, wurden 1957 an die DDR übergeben und sind 1990 in das Bundesarchiv nach Berlin gelangt, wo Carstens 2013 nach aufwendiger Suche fündig wurde.

Die 1956 in Kiel gegründete Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft pflegt das geistige Erbe von Ferdinand Tönnies durch Erforschung und Herausgabe seiner Werke.

Band 22,2 der Tönnies Gesamtausgabe hat den „Geist der Neuzeit, Teil II, III und IV“ zum Schwerpunkt und behandelt den Zeitraum von 1932 bis 1936. Die für Tönnies kritische Frage der Neuzeit lautete: Kann und wird aus dem wissenschaftlichen, philosophischen Gedanken heraus eine wirksame, also mit Erfolg gelehrte Ethik hervorgehen?

www.degruyter.com