13. Februar 2025
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Essentials

In der Ausgabe 10-2024/1-2025 (Dez. 2024/Jan. 2025) lesen Sie u.a.:

  • Open Investing in wissenschaftlichen Bibliotheken
  • Forschungsdaten gemeinsam gestalten: das Stabi Lab in Berlin
  • Die EU-KI-Verordnung: wegweisende Regeln für vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz
  • Ein Balanceakt: ethisches Dilemma der KI in der Hochschulbildung
  • Ungenutztes Potenzial oder riskanter Trend? Verdeckte KI-Nutzung in wissenschaftlichen Veröffentlichungen
  • Warum die Indizierung von zurückgezogenen Publikationen zum Problem wird
  • Klassische Medien auf dem Abstellgleis bei Jugendlichen
  • Warum Gen Z kaum noch Bücher liest
  • Zwischen Sichtbarkeit und Bedeutung: die Rolle der digitalen Kuratierung bei OpenScience während der Pandemie
  • USA: Wissenschaftliche Bibliothekare organisieren sich gegen drohende Kürzungen und den Abbau öffentlicher Bildung unter der kommenden Trump-Administration
  • Makerspaces: kreative Lernräume in wissenschaftlichen Bibliotheken
  • Wie KI antike Texte lesbar macht
  • Fachzeitschriften von Massenrücktritten der Redaktionen betroffen
u.v.m.
  fachbuchjournal

Alexander von Humboldt-Stipendiatin wählt
ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft als Gastgebereinrichtung

Dr. Hadas Shema aus Israel erforscht Bewertung wissenschaftlicher Publikationen im Peer-Assessment
und ihre Bedeutung für die Forschungsgemeinschaft – Neues Open-Science-Projekt

Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft begrüßt Dr. Hadas Shema von der Universität Bar-Ilan / Israel als Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung. Die 33-jährige Informationswissenschaftlerin wird in den kommenden zwei Jahren in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Isabella Peters ihre Arbeiten zu nachträglichen Peer Reviews vorantreiben. Ihr Ziel ist es, Faktoren zu identifizieren, die dazu führen, dass Forschende ihre Publikationen nach der Veröffentlichung wieder zurückziehen.

Dr. Hadas Shema studierte Informationswissenschaften und promovierte 2014 an der Bar-Ilan University in Israel. Anschließend forschte sie an der Israeli Inter-University. Jetzt hat sich die 33-jährige Stipendiatin der Alexander von Humboldt Stiftung für ihren zweijährigen Forschungsaufenthalt die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft als Gastgebereinrichtung ausgesucht.

Shema befasst sich in ihrer Forschung mit Bewertungen wissenschaftlicher Publikationen, die nach der Veröffentlichung entstehen, d.h. nachdem bereits ein formaler Qualitätssicherungsprozess abgeschlossen ist. In den Blick nimmt sie hierbei zwei unterschiedliche Formen: Zum einen erforscht sie offene Bewertungen durch Fachkolleginnen und –kollegen, sogenannte post publication open peer reviews. Hier interessiert sie insbesondere, welche Einstellungen Forschende zum Thema offene nicht-anonymisierte Bewertung haben und welche Barrieren es auf dem Weg zu derartigen offenen Beurteilungen gibt. Zum anderen untersucht Dr. Hadas Shema die Auswirkungen von Social-Media-Kommentaren auf Zurückziehungen bereits publizierter Artikel.

Mit Prof. Isabella Peters hat sie an der ZBW eine international gefragte Spezialistin im Bereich Web Science und Altmetrics an ihrer Seite. „Wir freuen uns über diese kompetente hochmotivierte Partnerin in unserer Arbeitsgruppe. Das traditionelle Peer-Review gerät zunehmend in die Kritik, insbesondere wenn es nicht blind ist, sondern der Name der Autorin bzw. des Autors bekannt sind. Es fehlen im derzeitigen Wissenschaftssystem klare Standards für Peer Reviews“, so Prof. Isabella Peters. „Durch Open Science und Altmetrics, d.h. Interaktionen auf Social-Media-Plattformen, die einen Hinweis auf die Qualität einer wissenschaftlichen Publikation geben, erhoffen wir uns eine Verbesserung des Begutachtungsprozesses“.

Im Forschungsfeld Web Science gibt es eine ständige Suche nach neuen, ergänzenden Formen der Peer-Bewertung, denn mittlerweile nutzen eine wachsende Zahl von Forscherinnen und Forschern soziale Medien, um wissenschaftliche Arbeiten zu diskutieren, auch kritisch, entweder in forschungsspezifischen Websites wie ResearchGate mit 4,5 Millionen Nutzer/innen oder in allgemeinen Plattformen wie zum Beispiel Twitter oder Blogs. Diese Fülle an zusätzlichen Informationen gilt es für die Qualitätssicherung der Wissenschaft nutzbar zu machen.

www.zbw.eu