29. März 2024
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Essentials

In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Forum für die Stadtgesellschaft –
die Zentral- und Landesbibliothek Berlin ist „Bibliothek des Jahres 2019“

Den mit 20.000 Euro dotierten nationalen Bibliothekspreis des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) und der Deutsche Telekom Stiftung erhält in diesem Jahr die Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Er wird am Donnerstag, dem 24. Oktober 2019, dem „Tag der Bibliotheken“, in Berlin zum zwanzigsten Mal verliehen.

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) wurde von der Jury einstimmig aus einem exzellenten Bewerberfeld ausgewählt. Die Jury unter Vorsitz des dbv-Präsidenten Frank Mentrup würdigte mit dieser Entscheidung, dass diese Bibliothek auf beispielhaft strategische Weise mit ihren neu entwickelten partizipativen Angeboten und digitalen Services laufend auf die gesellschaftlichen und medialen Veränderungen reagiert und sich so als öffentlichen Ort mitten in der Stadtgesellschaft positioniert.

Die Arbeit der ZLB fußt auf drei programmatischen Säulen: als Ort der Informations- und Wissensversorgung, als Arbeitsort der Produktivität und als Forum der Stadtgesellschaft. Sie hat die Herausforderungen sich verändernder gesellschaftlicher und medialer Rahmenbedingungen angenommen. Durch die Umgestaltung ihrer Kernprozesse bietet sie neue Zugänge zu bibliothekarischen Angeboten und Funktionen.

„Das Erfolgsrezept der Bibliothek ist ihre Gesamtkonzeption, die konsequent umgesetzt und stringent angewendet wird“, so Prof. Dr. Andreas Degkwitz, Bundesvorsitzender des dbv.

Die ZLB unterstützt mit ihrer Arbeit sowohl die individuelle Entwicklung des Einzelnen als auch die Weiterentwicklung des demokratischen Gemeinwesens. So schafft sie mit dem seit 2017 systematisch aufgebauten Arbeitsbereich „Community-Projekte“ gemeinsam mit Kooperationspartnern und Bürgerinnen und Bürgern attraktive Angebote für Meinungsbildung und Meinungstausch. Die Bibliothek versteht sich hierbei als Plattform, auf der die Stadtgesellschaft in offenen Gestaltungsräumen experimentieren kann, und überzeugt durch ihre Orientierung an den Bedürfnissen der Bürgerschaft und deren Wunsch nach Mitgestaltung.

„Die analoge Welt fließt ineinander mit der digitalen, es wird hier vor allem von jungen Menschen kein Unterschied mehr gemacht. Durch ein Denken vom Menschen und seinen Bedürfnissen her gelingt es der ZLB ganz hervorragend, eine erfolgreiche Verbindung analoger und digitaler Angebote herzustellen“, erklärt Dr. Ekkehard Winter, Geschäftsführer Deutsche Telekom Stiftung und Mitglied der Jury.

Durch Veränderung in den Geschäftsprozessen hat die Bibliothek die Grundlage dafür geschaffen, sich verstärkt den digitalen Angeboten zu widmen. Mit dem Projekt „Digitale Welten“ wurde der digitale Bestand ausgebaut: neben digitalen Lesemedien auch Hörangebote, E-Learning und online-Filme. Als erste deutsche Bibliothek bot sie gemeinsam im Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins den Streamingdienst „filmfriend“ an und mit AVA (Audio Visual Archive) wird nun auch Zugang zu europäischem und internationalem Arthouse Kino geboten. Die digitale Landesbibliothek bietet Zugriff auf zahlreiche retro-digitalisierte Quellen zur Berliner Stadt- und Regionalgeschichte. Zunehmend wichtiger wird auch die Kompetenzvermittlung digitaler Kulturtechniken. Neben der Nutzung von mobilen Endgeräten durch alle Bibliothekskunden können Besucherinnen und Besucher das Coding oder die Möglichkeiten von VR-Technik kennenlernen.

Viele Angebote und Services, die aus der Strategie heraus entwickelt wurden, sind Vorbild für andere Bibliotheken. Vor allem die mit Teilen der Bevölkerung und in Kooperation mit Partnern wie z.B. den Riffreportern entwickelten Projekte oder die partizipative Gestaltung der Themenräume werden bereits von anderen Bibliotheken in ähnlicher Weise aufgegriffen.

Die Öffnung der Bibliothek an Sonntagen seit Herbst 2017 ist außerordentlich bemerkenswert, setzt ein starkes Signal und hat Beispielcharakter. Die ZLB setzt mit Berliner Initiativen und Einzelpersonen jeden Sonntag ein Veranstaltungsprogramm durch Dritte um, das die Bibliotheksräume auch sonntags zum offenen Forum für die Stadtgesellschaft macht. Somit dokumentiert sie den Bedarf der Bevölkerung an eine Sonntagsöffnung von Stadtbibliotheken.

International stark beachtet war die im dänischen Aarhus entwickelte interdisziplinäre Werkstattkonferenz „Next Library Conference“, die die ZLB im letzten Jahr unter dem Motto „Erwarte das Unerwartete“ in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturprojekte Berlin in eigens entwickeltem Outdoor–Campus in Berlin durchgeführt hatte. In das sich anschließende 1. Berliner Bibliotheksfestival war auch die Stadtgesellschaft in vielfältiger Weise einbezogen.

Alle nominierten Bibliotheken wurden nach folgenden Kriterien bewertet: die Qualität und Innovation der bibliothekarischen Arbeit, ihr kreativer Einsatz von digitalen Möglichkeiten, ihre Zukunftsorientierung, ihre nachhaltige Wirkung, ihre attraktiven Serviceleistungen, ihre medienwirksame Öffentlichkeitsarbeit, ihr internationales Engagement und ihre lokale, regionale und internationale Vernetzung. Die Jury setzte sich zusammen aus Vertreter/innen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Kultusministerkonferenz, des Deutschen Städtetages, der Deutsche Telekom Stiftung, des Dachverbandes Bibliothek & Information Deutschland und des Deutschen Bibliotheksverbandes.

Ort und Termin der Preisverleihung:
Berlin, 24. Oktober 2019, Ort und Uhrzeit werden noch bekannt gegeben
Weitere Informationen:
http://www.bibliotheksverband.de/dbv/auszeichnungen/bibliothek-des-jahres.html