28. März 2024
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In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Corona-Jahr hinterlässt Spuren: Fachpresse-Statistik 2020
zeigt Auswirkungen der Pandemie auf die Fachmedienbranche

Digitalisierungsschub für Fachmedienanbieter

Statistik 2020 der deutschen Fachpresse
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Statistik 2020 der deutschen Fachpresse
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Mit einem Umsatzrückgang von 6,4 Prozent zeigt die Fachpresse-Statistik 2020 deutlich die Spuren, die die Corona-Pandemie in der Fachmedienbranche hinterlassen hat. Insgesamt sank der Gesamtumsatz deutscher Fachmedienhäuser um 510 Millionen Euro auf 7,43 Milliarden Euro. Der starken Nachfrage nach Fachmedieninhalten sowie den Anstrengungen der einzelnen Unternehmen und Mitarbeiter:innen ist es zu verdanken, dass sich die Branche dennoch behaupten konnte und der Umsatzrückgang nicht deutlicher ausgefallen ist. Positiv dazu beigetragen haben vor allem Erlöse aus digitalen Medien: Diese stiegen um 4,8 Prozent und machen 41,3 Prozent am Gesamtumsatz aus.

Rückläufig waren 2020 dagegen die Printerlöse, die ein Minus von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Die gravierendsten Auswirkungen gab es im Bereich der Veranstaltungen und Messen: Durch den coronabedingten Wegfall der physischen Events brach der Geschäftszweig um die Hälfte ein.

„Das zurückliegende Jahr hat gezeigt, wie wichtig gerade in Krisenzeiten aktuelle, zuverlässige und hochwertige Informationen für Wirtschaft und Wissenschaft sind“, so Bernd Adam, Geschäftsführer der Deutschen Fachpresse. „Die Fachmedien begleiten ihre Leser:innen und Kund:innen mit hohem Engagement durch diese schwierige Zeit. Hierfür ist es absolut notwendig, dass sie sich auf faire wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen verlassen können, die ihnen eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit ermöglichen.“

Printumsätze gehen zurück,
aber bleiben stärkstes Geschäftsfeld

Der Printbereich weist 2020 einen Umsatz von 3,59 Milliarden Euro aus, ein Minus von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 81,1 Prozent entfallen auf das Segment Fachzeitschriften insgesamt, 18,9 Prozent auf Fachbücher. Die Printerlöse bleiben über das gesamte Portfolio nach wie vor die wichtigste Erlösquelle von Fachmedienhäusern. Die Anzahl der Fachzeitschriftentitel entspricht mit 5.695 Titeln in etwa dem Vorjahreswert. Die Print-Jahresauflage verzeichnet einen Rückgang um 6,1 Prozent, ein Plus von etwa 12,7 Prozent wurde jedoch für die ePaper-Auflagen gemeldet.

Fast alle Erlösarten sind von einem Rückgang betroffen. Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Fachzeitschriften-Vertriebserlöse nahezu gleichgeblieben sind (+0,2%). Ein Anzeichen dafür, dass Fachzeitschriften gerade in der Krisenzeit eine hohe Relevanz in ihrer jeweiligen Zielgruppe haben. Am deutlichsten haben die Werbeerlöse der Fachzeitschriften verloren mit einen Rückgang um 15,4 Prozent. Die allgemeine Werbezurückhaltung in bestimmten Branchen sowie fehlende Anzeigen aufgrund ausgefallener Messen und Kongresse dürften einen erheblichen Teil zu diesem Rückgang beigetragen haben.

Umsatzsegment Veranstaltungen und Messen um die Hälfte eingebrochen

Das Veranstaltungsgeschäft konnte in den zurückliegenden Jahren deutlich wachsen, Fachmedienhäuser investierten verstärkt in entsprechende Geschäftsmodelle. Pandemiebedingt erlebte dieses Geschäftsfeld 2020 einen deutlichen Einbruch. Mit einem Umsatz von 340 Millionen Euro sind die Erlöse um 51,1 Prozent gesunken (im Vergleich zum Vorjahr). Der Anteil dieser Erlösart am Gesamtumsatz ging von 8,8 Prozent auf 4,6 Prozent zurück. Als Reaktion auf die Pandemie und die veränderten Bedürfnisse Ihrer Kund:innen und Zielgruppen haben die Fachmedienhäuser umgehend digitale Formate entwickelt und konnten Teile des Veranstaltungs- und Seminargeschäfts in den digitalen Raum transformieren.

Digitalbereich wächst weiterhin – Verlagerung vom Print ins Digitale

Die Digitalerlöse sind im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent gestiegen. Vom Gesamtumsatz entfielen 3,07 Milliarden Euro auf diesen Bereich. Im Vergleich mit den Printerlösen (3,59 Mrd. Euro) zeigt sich, dass Erlöse digitaler Angebote über die Jahre immer mehr aufholen und heute nahezu gleichauf mit dem Printsegment sind. Während die Werbeerlöse hier stabil blieben, wuchsen die Vertriebserlöse um 7,4 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro.  Gerade mit ihren digitalen Angeboten wie beispielsweise Datenbanken oder ePaper-Ausgaben konnten die Fachmedienhäuser ihre Kund:innen unmittelbar im Homeoffice mit den notwendigen Fachinformationen versorgen.

Die Corona-Pandemie und Ihre Auswirkungen: Differenziertes Bild in der Branche

Der Blick auf die Fachmedienhäuser zeigt trotz allgemeiner Corona-Auswirkungen ein eher differenziertes Bild. Mehr als die Hälfte beurteilt das Jahresergebnis schlechter als im Vorjahr, rund jeder vierte Verlag sieht aber eine Verbesserung. 37 Prozent erwarten auch für 2021 eine Verschlechterung, je drei von zehn Unternehmen erwarten ein gleichbleibendes oder besseres Ergebnis. Trotz Kurzarbeit mussten etwas über ein Drittel Personal abbauen. 21 Prozent waren aber in der Lage, ihre Mitarbeiterzahl zu erhöhen. Hervorzuheben ist, dass sich die Zahl der Produkte im Vergleich zu 2019 nicht verringert hat – bei 36 Prozent hat sie sich sogar erhöht. Wie die Gestaltung der Arbeit in den Häusern nach der Corona-Pandemie aussehen kann, wird intensiv diskutiert. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (60%) plant bereits heute das mobile Arbeiten langfristig auszuweiten, die restlichen 40 Prozent sind noch in der Entscheidungsphase. In einem Punkt sind sich die Fachmedienanbieter in überwiegendem Maße einig: 90 Prozent gaben an, dass die Corona-Pandemie einen Digitalisierungsschub ausgelöst hat.

deutsche-fachpresse.de