22. Dezember 2024
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Essentials

In der Ausgabe 9/2024 (Dezember 2024) lesen Sie u.a.:

  • Wie Suchalgorithmen und KI unsere Wahrnehmung des Klimawandels beeinflussen
  • ChatGPT liefert häufig ungenaue Quellenangaben für Verlagsinhalte
  • Ein Jahrhundert LIS-Forschung:
    Entwicklung und Trends in der Bibliotheks- und Informationswissenschaft –
    eine szientometrische Analyse
  • Metadaten als Schlüssel für Vertrauensbildung in der Wissenschaft
  • Journal Impact Factors: Wie ChatGPT wissenschaftliche Zeitschriften beurteilt
  • KI-gestützte Literaturübersichten:
    Der nächste Schritt in der Forschungsautomatisierung
  • Gemeinsamer Fahrplan für Open Research Information: Ein Blick auf das Treffen
    an der Sorbonne in Paris
  • MINT-Expertise im Bibliothekswesen: Chancen für Open Science
  • Die Vergänglichkeit des Digitalen: Cyberangriffe auf Bibliotheken und Archive bedrohen unser kulturelles Erbe
  • Bibliotheken als Orte des Lernens
    und der Meinungsfreiheit: Eine Balance
    zwischen Ruhe und Diskurs
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Zeitlich und räumlich unbegrenzt:
Bach-Handschriften jetzt in höchster Bildqualität mit umfangreichen Informationen im Internet zugänglich

www.bach-digital.de ist freigeschaltet

www.bach-digital.de führt die verstreut aufbewahrten musikalischen Autographe Johann Sebastian Bachs, seine Abschriften von Werken anderer Komponisten sowie für Bach hergestellte Aufführungsstimmen zum ersten Mal virtuell zusammen. Die Webseite eröffnet einen neuen und umfassenden Zugang zum reichen musikalischen Erbe Johann Sebastian Bachs. Nach mehr als zwei Jahren intensiver Arbeit ist www.bach-digital.de nun online. Die meisten Werkautographe und Originalstimmen, insgesamt über 90% der gesamten Überlieferung, befinden sich in Berlin, Leipzig, Dresden und Krakau. Im Moment sind etwa 40% des Bestandes von über 20.000 Seiten der 697 Handschriften eingearbeitet. Bis 2011 sollen diese Bestände vollständig über www.bach-digital.de verfügbar sein.

Das Projekt ist von hoher Bedeutung für die Wissenschaft, aber auch für die kulturelle Überlieferung. Der Schutz der Originale und die wissenschaftliche Verwendung stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit: Sicherheit, Genauigkeit und Sorgfalt haben höchste Priorität, sowohl im Umgang mit den Autographen als auch bei der Aufbereitung der gewonnenen Daten. Die hohe Auflösung der Ansichten von Bach-Handschriften wird mit Hilfe der Zoomify-Technologie erreicht. Diese erlaubt dank der hohen zugrundeliegenden Bildauflösung eine starke Vergrößerung einzelner Stellen. Problematische Passagen in den Handschriften können damit fast ebenso gut studiert werden wie mit einer Lupe am Original. Dieses exzellente Angebot minimiert ganz erheblich die Nachfrage nach Benutzung der Originale. Für die Betrachtung ganzer Seiten steht der DFG-Viewer zur Verfügung.

Die digitale Bibliothek Bach Digital ist dabei mit einer Datenbank verbunden, die sich durch eine ungewöhnliche Metadatentiefe auszeichnet: Die Daten der schon bestehenden Göttinger Bach-Quellendatenbank wurden überarbeitet und integriert. Diese zeichnet sich durch ihre inhaltliche Tiefe und Breite aus. Die Metadaten geben nicht nur darüber Auskunft, in welcher Bibliothek das entsprechende Autograph zu finden ist, sondern auch, in welchem Zeitraum es angefertigt wurde, ob es ein Wasserzeichen aufweist und wenn ja welches. Zu jeder Quelle sind die bekannten Umstände seiner Entstehungs- und Sammlungsgeschichte, Maße, Inhalt und viele weitere Informationen abrufbar. Sowohl Wissenschaftler als auch kundige Laien haben jetzt eine hervorragende Basis für umfassende Recherchen an Bachs Handschriften. Informationen zu den enthaltenen Werken – mit einem Klick aufrufbar – runden das Angebot ab.

Seit April 2008 kooperieren das Bach-Archiv Leipzig, die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und die Staatsbibliothek zu Berlin eng mit dem Universitätsrechenzentrum Leipzig, welches mit seiner technischen Kompetenz den Aufbau dieser Website und deren langfristige Pflege garantiert. Ferner stellte auch die Jagiellonische Bibliothek Krakau die von ihnen verwahrten Autographe als Digitalisate zur Verfügung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Programm Bach Digital großzügig mit Sach- und Personalmitteln. Sie unterstreicht damit nicht allein die außerordentliche Bedeutung dieses Vorhabens für die musikwissenschaftliche Forschung, sondern auch die Entschlossenheit der besitzenden Institutionen, dieses einzigartige Welterbe dem wissenschaftlich oder musikpraktisch Interessierten unkompliziert zugänglich zu machen.

Projektvorstellung während des Bachfests Leipzig

Ein Workshop während des Bachfests Leipzig am Dienstag, den 15. Juni 2010, mit dem Titel "Handschriften aus Bits und Bytes: Bach-Autographe und mehr im Internet" gibt Einblicke in die Entstehung und Funktionsweise der Webseite. Ab 15 Uhr stellen Dr. Christiane Hausmann und Dr. Uwe Wolf vom Bach-Archiv Leipzig das Projekt vor.

Weiterer Ausbau der Webseite

Bach Digital ist ein Projekt, das sich in ständiger Erweiterung und Weiterentwicklung befindet.  Der Schwerpunkt zu Beginn der Arbeiten an der Datenbank lag auf der inhaltlich-wissenschaftlichen Vervollständigung. Derzeit wird außerdem daran gearbeitet, die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Nach der vollständigen Erfassung aller Werke Johann Sebastian Bachs sowie der Bereitstellung aller Ansichten und der dazugehörigen Beschreibungen bis zum Jahr 2011 ist vorgesehen, auch Abschriften und Drucke weiterer wissenschaftlich relevanter Quellen zu Bachs Kompositionen in Bach Digital aufzunehmen. Dazu gibt es bereits vielversprechende Kontakte zu weiteren Besitzern von Bachschen Originalquellen.

Eingebrachte Bestände

Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Sie verfügt über den weit größten Teil der Originalquellen zum Werk J. S. Bach, rund 80%. Hier werden neben vielem anderen herausragende Autographen zu Bachs Weihnachts-Oratorium (BWV 248), der Matthäuspassion (BWV 244), der Kunst der Fuge (BWV 1080) und der Messe in h-Moll (BWV 232) verwahrt und nun in Bach Digital zugänglich gemacht.

Jagiellonische Bibliothek Krakau
Sie steuert Autographe zu 8 Kantaten sowie Originalstimmen zu Messsätzen und Instrumentalkonzerten bei, darunter das Doppelkonzert d-Moll (BWV 1043) und das Cembalokonzert A-Dur (BWV 1055).

Bach-Archiv Leipzig
Wichtigster Beitrag des Bach-Archivs sind die originalen Aufführungsstimmen zu 44 Leipziger Choralkantaten, darunter „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ (BWV 140) und „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ (BWV 1).

Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Aus Dresden kommen die seit ihrer Entstehung 1733 dort verwahrten, überwiegend autographen Stimmen zum ersten Teil der h-Moll-Messe (BWV 232), das Autograph der c-Moll-Fantasie (BWV 906) sowie Abschriften Bachs von Werken Telemanns.