16. Januar 2025
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Essentials

In der Ausgabe 9/2024 (Dezember 2024) lesen Sie u.a.:

  • Wie Suchalgorithmen und KI unsere Wahrnehmung des Klimawandels beeinflussen
  • ChatGPT liefert häufig ungenaue Quellenangaben für Verlagsinhalte
  • Ein Jahrhundert LIS-Forschung:
    Entwicklung und Trends in der Bibliotheks- und Informationswissenschaft –
    eine szientometrische Analyse
  • Metadaten als Schlüssel für Vertrauensbildung in der Wissenschaft
  • Journal Impact Factors: Wie ChatGPT wissenschaftliche Zeitschriften beurteilt
  • KI-gestützte Literaturübersichten:
    Der nächste Schritt in der Forschungsautomatisierung
  • Gemeinsamer Fahrplan für Open Research Information: Ein Blick auf das Treffen
    an der Sorbonne in Paris
  • MINT-Expertise im Bibliothekswesen: Chancen für Open Science
  • Die Vergänglichkeit des Digitalen: Cyberangriffe auf Bibliotheken und Archive bedrohen unser kulturelles Erbe
  • Bibliotheken als Orte des Lernens
    und der Meinungsfreiheit: Eine Balance
    zwischen Ruhe und Diskurs
u.v.m.
  fachbuchjournal

Meilenstein für die Rosenzweig-Forschung –
Teilnachlass der Universitätsbibliothek Kassel ist online

Nahezu 700 Dokumente aus dem Kasseler Teilnachlass des prominenten Religionsphilosophen Franz Rosenzweig (1886-1929) sind seit Kurzem über das digitale Repositorium der Universitätsbibliothek Kassel ORKA zugänglich. Damit stehen die Originalobjekte des 2006 von der Universitätsbibliothek Kassel erworbenen Bestandes, der auch bisher schon intensiv beforscht wurde, erstmals vollständig digital und unter freier Lizenz (public domain mark 1.0) der weltweiten Rosenzweig-Forschung und allen Interessierten zur Verfügung.

Der in Kassel geborene und aufgewachsene Franz Rosenzweig zählt ungeachtet seines relativ schmalen Oeuvres zweifelsfrei zu den bedeutendsten und einflussreichsten Religionsphilosophen deutscher Sprache. In seinen ausgesprochen umfangreichen Korrespondenzen mit Freunden, Verwandten und Kollegen, deren Themen vielfach weit über das Private hinausgehen, entwickelte und formulierte er auch wesentliche Positionen seiner wissenschaftlich-philosophischen Gedankenwelt. Der Briefnachlass, der daher von großem Wert für die Rosenzweig-Forschung ist, verteilt sich im Wesentlichen auf das Leo Baeck Institut (Center for Jewish History) in New York, das Archiv der Familie Rosenstock-Huessy im Dartmouth College im amerikanischen Hanover sowie die Universitätsbibliothek Kassel.

Der heute in Kassel befindliche Bestand konnte 2006 mit öffentlicher und privater finanzieller Unterstützung durch Vermittlung des Kasseler Rosenzweig-Spezialisten Wolfdietrich Schmied-Kowarzik aus dem Besitz von Rosenzweigs Schwiegertochter Ursula erworben werden. Es handelt sich hierbei um eine Vielzahl von Briefen, Briefkopien, Textentwürfen, Fotos und anderen Dokumenten aus der Zeit von 1901 bis 1929, die in der Rosenzweig-Forschung bis zu diesem Zeitpunkt nicht oder nur auszugsweise bekannt waren. Gleichzeitig übergab damals Maria Ehrenberg, die Tochter von Rosenzweigs Cousin Rudolf Ehrenberg, ein umfangreiches Konvolut an Originalbriefen aus den Korrespondenzen zwischen ihrem Vater und seinem Cousin, sowie zwischen den Brüdern Rudolf und Hans Ehrenberg an die Bibliothek.

Mit der nun aus Eigenmitteln der Universitätsbibliothek durchgeführten Digitalisierung und der elektronischen Bereitstellung des Kasseler Teilnachlasses von Franz Rosenzweig unter der freien Lizenz public domain mark 1.0, ermöglicht die Bibliothek einen zeitgemäßen und umfassenden Zugang zu diesem wichtigen Forschungsmaterial.

Zusätzlich erschlossen wird der Bestand sowohl über die zentrale Nachlassdatenbank Kalliope wie auch durch das aktualisierte elektronische Kurzverzeichnis von Barbara Dierichs(veröffentlicht im Repositorium KOBRA:

https://doi.org/doi:10.17170/kobra-202308018546

ORKA: https://orka.bibliothek.uni-kassel.de/viewer/search/-/-/1/-/DC%3A
nachlaesse.franzrosenzweig/