25. Januar 2025
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Essentials

In der Ausgabe 9/2024 (Dezember 2024) lesen Sie u.a.:

  • Wie Suchalgorithmen und KI unsere Wahrnehmung des Klimawandels beeinflussen
  • ChatGPT liefert häufig ungenaue Quellenangaben für Verlagsinhalte
  • Ein Jahrhundert LIS-Forschung:
    Entwicklung und Trends in der Bibliotheks- und Informationswissenschaft –
    eine szientometrische Analyse
  • Metadaten als Schlüssel für Vertrauensbildung in der Wissenschaft
  • Journal Impact Factors: Wie ChatGPT wissenschaftliche Zeitschriften beurteilt
  • KI-gestützte Literaturübersichten:
    Der nächste Schritt in der Forschungsautomatisierung
  • Gemeinsamer Fahrplan für Open Research Information: Ein Blick auf das Treffen
    an der Sorbonne in Paris
  • MINT-Expertise im Bibliothekswesen: Chancen für Open Science
  • Die Vergänglichkeit des Digitalen: Cyberangriffe auf Bibliotheken und Archive bedrohen unser kulturelles Erbe
  • Bibliotheken als Orte des Lernens
    und der Meinungsfreiheit: Eine Balance
    zwischen Ruhe und Diskurs
u.v.m.
  fachbuchjournal

Altes aus der Krebsforschung –
ZB MED digitalisiert historische Quellen zur Onkologie

Digitalisat aus dem Werk "Radiumtherapie" von Wickham und Degrais aus dem Jahr 1910. Die Bildtafel zeigt einen Patienten mit einem epitheliomatösen Tumor vor und nach einer Radiumtherapie.

Die Digitale Sammlung Onkologie von ZB MED – Informations­zentrum Lebenswissenschaften umfasst derzeit 117 überwiegend urheber­rechtsfreie Werke. Sie wird suk­zessive weiter ausgebaut. Ein Großteil der Sammlung besteht aus europäischen Dissertationen des 19. und 20. Jahrhunderts, die an keiner anderen Stelle online zugänglich sind.

Ein Werk wird in der Regel nach einer Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Schöpfers urheber­rechtsfrei. Die meisten digitalisierten Titel der Sammlung Onkologie geben daher den Stand der Forschung bis etwa zum frühen 20. Jahrhundert wieder. Da Strahlen- und Chemotherapie erst später weiterentwickelt und genutzt wurden, befassen sich die Werke noch sehr viel stärker mit der Chirurgie als Behandlungsmethode.

Ebenfalls größtenteils unbekannt waren Krebsauslöser, die wir heute kennen. Über die Ursachen wurde meist noch spekuliert. Das Werk „Der Krebs” von Dr. Max Birnbaum aus dem Jahr 1899 nennt beispielsweise als mögliche Auslöser der Geschwulstkrankheiten Krankheitserreger, verschmutztes Wasser oder Erbanlagen. Als einzige bewährte Therapie empfiehlt er die möglichst frühzeitige Operation.

Den Weg zu moderneren Behandlungsmethoden zeigt ein Titel aus dem Jahr 1910 auf, der erst im vergangenen Jahr urheberrechtsfrei wurde: eine Übersetzung des französischen Standardwerkes zur Radiumtherapie der Mediziner Wickham und Degrais. Sie schildern darin ausführlich ihre eigenen Experimente und Beobachtungen – auch in Abbildungen. Das Werk ist den Pionier:innen der Radiumforschung Pierre und Marie Curie gewidmet.

Für die aktuelle Forschung spielt die historische Sichtweise eine bedeutende Rolle. Dies lässt sich an den hohen Zugriffszahlen auf die Digitalen Sammlungen von ZB MED ablesen. Das Informationszentrum verzeichnet dafür jährlich drei bis vier Millionen User. Alle Digitalisate entsprechen den Standards der DFG-Praxisregeln „Digitalisierung“. Dies betrifft beispielsweise konservatorische Maßnahmen, das Erheben von Metadaten, die Herstellung der Digitalisate oder auch die digitale Langzeitarchivierung.

Weiterführende Links:

Ausgewählte Titel aus der Digitalen Sammlung Onkologie:

www.zbmed.de