b.i.t.online 4 / 2017
Nachrichtenbeiträge
Coworking: Bibliotheken werden Vermieter und Gründerzentren
Cat Johnson
Die gesellschaftlichen Bedürfnisse verändern sich und Bibliotheken auf der ganzen Welt führen
Neuerungen ein, die diesem veränderten Bedarf gerecht werden. Um der berufstätigen Bevölkerung neue
Möglichkeiten für ihre Arbeit zu bieten, stellen immer mehr Bibliotheken Coworking-Arbeitsplätze, Internetzugang,
Gründerzentren und Gelegenheiten zum Netzwerken zur Verfügung. Cat Johnson hat für das
Online-Magazin Shareable vier amerikanische und eine niederländische Bibliothek über ihre neuen
Angebote und Aktivitäten berichten lassen. Helga Bergmann hat für b.i.t.online übersetzt.
Abgleich von Film-Metadaten
Michel Piguet
Die Filmstelle VSETH ist der größte und älteste Filmclub der Schweiz. Er ist eine studentische
Einrichtung der Hochschulen in Zürich. Die Filmstelle war schon in den 70er- und 80er-Jahren –
noch lange vor den filmwissen schaft lichen Studiengängen – ein Ort, um interessierten Studenten die Möglich keit zu geben,
große filmgeschichtliche Kenntnisse zu erhalten. Als Video aufzeichnung ab
Fernsehen möglich wurde, bildete sich rasch ein umfangreiches Archiv von Filmaufzeichnungen, die
sorgfältig ausgewählt worden waren und so zu einem großen und teilweise raren Bestand führten.
Wie Gamification die Bibliotheksarbeit verändern könnte
Christoph Deeg
In den letzten Jahren hat sich die Angebotspalette von Bibliotheken immer mehr erweitert. Im Bereich
des Bestandes sind Bibliotheken längst nicht mehr auf gedruckte Bücher reduziert. Filme und Musik sind
schon lange ein Element des bibliothekarischen Angebots. eBooks und Datenbanken gehören ebenfalls zum
Standard. Und auch analoge wie digitale Spiele sind in immer
mehr Bibliotheken zu finden. Darüber
hinaus entwickeln sich Bibliotheken an sich kontinuierlich weiter. Das Verleihen von Medien verliert
immer mehr an Bedeutung. Im Kontext der digitalen Transformation unserer Gesellschaft erleben wir in
Bibliotheken den Wandel von der Bestands- zur Serviceorientierung.
Wie wird der Nutzer im Internet manipuliert?
Manuel Reiter
In Deutschland nutzen mittlerweile über 80% der Bevölkerung das Internet. Suchmaschinen gelten als
Gatekeeper im Netz. Unternehmen streben nach möglichst vielen Followern in sozialen Netzwerken und
investieren viel Geld, um bei Google ganz oben zu landen. Doch welche Rolle spielt diese Entwicklung
für den „einfachen” Nutzer? Wie wird er manipuliert? Welche Gefahren
können sich daraus entwickeln? Um über diese Fragen zu informieren und sie zu diskutieren,
veranstaltete die HAW Hamburg im Sommersemester 2017 eine öffentliche Vorlesungsreihe unter dem Titel
„Digitale Information und Manipulation”. Vom 20. April bis zum 22. Juni sprachen jeden Donnerstag
Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zu diesem Thema.
Hightech für historische Schriften: RFID-Labels in wertvollen Büchern
Kai Schnapauff
Die RFID-Technologie ist in vielen Bibliotheken weltweit bereits Standard, um den Bestand effizient
elektronisch zu verwalten und die Prozesse bei Ausleihe und Rückgabe zu beschleunigen. Bei
empfindlichen, historischen Medien in Archiven konnten RFID-Labels jedoch nicht zum Einsatz kommen,
weil sie diese irreversibel beschädigen würden. Die Königliche Bibliothek zu Stockholm
tritt nun den Beweis an, dass es doch möglich ist. Die „Kungliga biblioteket”, so wird sie in der
schwedischen Landessprache bezeichnet, zählt zu den größten Bibliotheken der Welt. Sie hat sich im Jahr
2014 für eine Modernisierung des Verwaltungssystems entschieden: Die bisher verwendeten Barcode-Labels
werden durch RFID-Etiketten ersetzt.