21. Mai 2025
  WEITERE NEWS
Aktuelles aus
L
ibrary
Essentials

In der Ausgabe 3/2025 (Mai 2025) lesen Sie u.a.:

  • Die unheimliche Begegnung der
    KI-Art: Wie Menschen im Alltag mit Sprachmodellen umgehen
  • KI-Kompetenz als Kernaufgabe wissenschaftlicher
    Bibliotheken
  • Data Literacy: Datenkompetenz –
    von der Hochschule in den Job
  • Maschinelles Lernen im Auskunfts-
    und Informationsdienst:
    Analyse virtueller Chat-Anfragen
  • FAIRer Datenaustausch in der Wissenschaft: Warum der Weg noch steinig ist
  • Wissenschaftliches Publizieren im Umbruch: Teilen von Wissen und Prestige
  • Wie wirkt sich Open Science
    auf die Wirtschaft aus?
  • Wie vertrauenswürdig ist das Internet
    für Jugendliche im Zeitalter der KI?
  • Gefälschte Publikationen und
    institutionelle Retraction-Welle
  • Die Magie der Bücherschränke:
    eine Oase in der Bücherflut
  • Metrik-Sonifikation: Transformation
    von bibliometrischen Daten
    zur Vermittlung in Klangform
  • Gefährdung der Bibliotheksfinanzierung: die geplante Auflösung des IMLS und ihre Folgen
  • Nachhaltige Bibliotheken als
    Resilienz-Anker der Zukunft:
    ökologische Verantwortung,
    soziale Gerechtigkeit und
    strategische Partnerschaften
u.v.m.
  fachbuchjournal

De Gruyter veröffentlicht J.M.R.-Lenz-Handbuch

Als Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) vor 225 Jahren in Moskau tot aufgefunden wurde, war das der deutschen Öffentlichkeit nur eine kurze Zeitungsnotiz wert. Lenz werde, so hieß es, „von wenigen betrauert, und von keinem vermisst“. Vom ehemaligen Freund und übermächtigen Konkurrenten Goethe in „Dichtung und Wahrheit“ mit abschätzigem Urteil als „vorübergehendes Meteor“ bedacht, blieb Lenz lange Zeit eine Fußnote der Goethe-Forschung und war lediglich als Protagonist der berühmten Lenz-Novelle Georg Büchners bekannt.

Lenz wurde im russischen Livland geboren, war Autor in Straßburg und Weimar, „schwermütiger“ Patient im Elsass und Lehrer und Schriftsteller in Moskau. Stets auf der Suche nach Anerkennung durch den kunstfeindlichen Vater, den Freund Goethe, ein geniehungriges Publikum oder einen Fürsten und immer verliebt in unerreichbare Frauen, war er als Autor erst gefeiert und dann verstoßen. Er experimentierte mit neuartigen Konzepten von Autorschaft, fragmentarischen Schreibweisen und offenen Formen, die schon im 18. Jahrhundert auf die Moderne verwiesen. Heute gilt Lenz als einer der innovativsten deutschsprachigen Sturm-und-Drang-Schriftsteller, dessen Schreibweisen und Themen anschlussfähig bis in die Gegenwart sind.

Das J.M.R.-Lenz-Handbuch, das nun im Wissenschaftsverlag De Gruyter erschienen ist, behandelt erstmals systematisch den aktuellen Forschungsstand zu Leben und Werk, aber auch thematische Aspekte wie Sexualität, Religion, Militär, Selbstmord oder Geld. Neben der Forschungsgeschichte gibt das Handbuch auch den verschiedenen Phasen der Lenz-Rezeption in den unterschiedlichsten Medien Raum. Das auf dem Gebiet der Lenz-Forschung ausgewiesene Herausgeberteam aus Julia Freytag, Inge Stephan und Hans-Gerd Winter entwirft ein faszinierendes, facettenreiches Bild von Autor und Werk, das die künftige Beschäftigung mit Lenz maßgeblich bestimmen wird.

www.degruyter.com