9. März 2025
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Essentials

In der Ausgabe 10-2024/1-2025 (Dez. 2024/Jan. 2025) lesen Sie u.a.:

  • Open Investing in wissenschaftlichen Bibliotheken
  • Forschungsdaten gemeinsam gestalten: das Stabi Lab in Berlin
  • Die EU-KI-Verordnung: wegweisende Regeln für vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz
  • Ein Balanceakt: ethisches Dilemma der KI in der Hochschulbildung
  • Ungenutztes Potenzial oder riskanter Trend? Verdeckte KI-Nutzung in wissenschaftlichen Veröffentlichungen
  • Warum die Indizierung von zurückgezogenen Publikationen zum Problem wird
  • Klassische Medien auf dem Abstellgleis bei Jugendlichen
  • Warum Gen Z kaum noch Bücher liest
  • Zwischen Sichtbarkeit und Bedeutung: die Rolle der digitalen Kuratierung bei OpenScience während der Pandemie
  • USA: Wissenschaftliche Bibliothekare organisieren sich gegen drohende Kürzungen und den Abbau öffentlicher Bildung unter der kommenden Trump-Administration
  • Makerspaces: kreative Lernräume in wissenschaftlichen Bibliotheken
  • Wie KI antike Texte lesbar macht
  • Fachzeitschriften von Massenrücktritten der Redaktionen betroffen
u.v.m.
  fachbuchjournal

Deutschland braucht eine nationale Strategie und mehr Geld für die Digitalisierung

Bei einem „Parlamentarischen Abend“ des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) am 17. März  präsentierten Vertreter des Bibliotheksverbandes Vertretern der Bundesregierung, des Bundestages sowie der großen Kultur- und Wissenschaftsorganistionen ihre Position zum weiteren Ausbau der „Deutschen Digitalen Bibliothek“ (DDB).  Der Bibliotheksverband stellte ein Thesenpapier vor, das den Aufbau der DDB konstruktiv begleiten soll. Die Bibliotheksvertreter fordern darin vom Bund zusätzliche Mittel von etwa 10 Millionen Euro jährlich für mindestens fünf Jahre, um mit entsprechenden Digitalisierungsprojekten relevante Inhalte in der DDB sichtbar machen zu können.  

Die bereits laufende Projektförderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Länder ist weiterhin notwendig. Vor allem für Bücher und Zeitschriften des 19. und 20. Jahrhunderts und für von Verlagen aktuell angebotene E-Books sind verstärkte Anstrengungen notwendig. Grundlage dafür ist eine zeitnahe rechtliche Regelung für die sogenannten „verwaisten Werke“, also von urheberrechtlich geschützten Werken, bei denen offenkundig keine Rechteinhaber mehr existieren. Diese Dokumente können im Moment nicht online verfügbar gemacht werden, da keine Rechte eingeholt werden können.  

Damit eine nationale Digitalisierungsstrategie wirklich erfolgreich sein kann, plädiert der Deutsche Bibliotheksverband für die konsequente Umsetzung einer abgestimmten nationalen Strategie. Ein wichtiger Aspekt dieser Strategie, so fordert der Bibliotheksverband, sollte die Einbeziehung der vielfältigen Digitalisierungsprojekte auch in kleineren Bibliotheken in das „Datenreservoir“ der nationalen digitalen Bibliothek sein. Dazu dbv-Vorstandsmitglied Dr. Frank Simon-Ritz: „Bibliotheken werden sich auf den Strukturwandel durch noch mehr Arbeitsteilung und Kooperationen einstellen. Die Unterhaltsträger, insbesondere die Länder, sollten die Digitalisierung durch einzelne Projekte, z.B. im Rahmen von Länderprogrammen für Digitalisierung und Bestandserhaltung, entschieden voranbringen. Bei der Massendigitalisierung halten wir es für sinnvoll, nach dem Beispiel des Kooperationsvertrages der Bayerischen Staatsbibliothek München, auch das Gespräch mit kommerziellen Partnern aufzunehmen.“