15. Januar 2025
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In der Ausgabe 9/2024 (Dezember 2024) lesen Sie u.a.:

  • Wie Suchalgorithmen und KI unsere Wahrnehmung des Klimawandels beeinflussen
  • ChatGPT liefert häufig ungenaue Quellenangaben für Verlagsinhalte
  • Ein Jahrhundert LIS-Forschung:
    Entwicklung und Trends in der Bibliotheks- und Informationswissenschaft –
    eine szientometrische Analyse
  • Metadaten als Schlüssel für Vertrauensbildung in der Wissenschaft
  • Journal Impact Factors: Wie ChatGPT wissenschaftliche Zeitschriften beurteilt
  • KI-gestützte Literaturübersichten:
    Der nächste Schritt in der Forschungsautomatisierung
  • Gemeinsamer Fahrplan für Open Research Information: Ein Blick auf das Treffen
    an der Sorbonne in Paris
  • MINT-Expertise im Bibliothekswesen: Chancen für Open Science
  • Die Vergänglichkeit des Digitalen: Cyberangriffe auf Bibliotheken und Archive bedrohen unser kulturelles Erbe
  • Bibliotheken als Orte des Lernens
    und der Meinungsfreiheit: Eine Balance
    zwischen Ruhe und Diskurs
u.v.m.
  fachbuchjournal

"Lotsen durch den Mediendschungel"
Hochschulbibliotheken vermitteln Sachkompetenz

Der Wissenschafts-Wettbewerb der Universitäten und Hochschulen wird immer härter. Längst konkurrieren nicht mehr nur die 300 Hochschulen bundesweit miteinander - heute messen sich Forschung, Lehre und Wissenschaft aus Deutschland mit Elite-Unis aus der ganzen Welt. Eine Hauptrolle für den Erfolg der Studierenden und Wissenschaftler spielen die 1.000 wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland.

Beim 97. Deutschen Bibliothekartag in Mannheim diskutieren 3.000 Experten vom 03. bis 06. Juni 2008 unter anderem über die Rolle der Hochschulbibliotheken für den Wissenschaftsstandort Deutschland.

"Die Hochschulbibliotheken sind heute wichtige Lotsen durch den Mediendschungel", so Dr. Ulrich Hohoff, Direktor der Universitätsbibliothek Augsburg und Vorsitzender des Vereins Deutscher Bibliothekare. "Unsere 8.000 Mitarbeiter in Deutschland machen die Studierenden und Wissenschaftler fit für Lehre und Forschung." Bibliotheken leisten heute einen unverzichtbaren Beitrag bei der Informationsvermittlung: Die Experten rüsten die zwei Millionen Studenten in Deutschland sowie junge Wissenschaftler in speziellen Kursen mit Informations- und Medienkompetenz aus. Gleichzeitig vermitteln sie bundesweit den Umgang mit elektronischer Fachinformation. Das Ziel der Kurse: schnell, aktuell und präzise die richtige Literatur finden und bewerten können. Die Faustregel: Nur wer am Schnellsten über die aktuellen Informationen verfügt, hat auch im wissenschaftlichen Wettbewerb die Nase vorn. "Unsere Studierenden erwerben in den Hochschulbibliotheken als zentralem Lernort diese Schlüsselqualifikationen", sagt Dr. Ulrich Hohoff.

"Mit elektronischen Katalogen, Datenbanken, Internetsuchmaschinen und Online-Zeitschriften haben sich die Anforderungen an die Studenten in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert." Ob bei der Literaturrecherche für Seminare, Hausarbeiten oder als Basis für eine Doktorarbeit - elektronische Medien wie Fachzeitschriften oder Datenbanken haben als Wissensquelle und Nachschlagewerk den Büchern in vielen Fällen längst den Rang abgelaufen. Studien belegen, dass die Mehrzahl der Studierenden den Internet-Suchmaschinen inzwischen eine deutliche Priorität bei der Informationsrecherche einräumt. Doch das Internet alleine reicht in der Wissenschaft nicht aus. Nach dem Vorbild der wissenschaftlichen Bibliotheken in den USA wird das Konzept der "Teaching Library" inzwischen bundesweit umgesetzt.

Die Studenten werden in den Bibliothekskursen auch durch das so genannte "deep web" der Online-Datenbanken und elektronischen Zeitschriften gelotst, zu dem nur die Bibliotheken durch teure Lizenzverträge mit Verlagen und Anbietern Zugang verschaffen können. "Mit guten Tricks und Ratschlägen von unseren Experten ausgerüstet, lernen Studierende, schnell und effektiv, die Informationen zu finden, die sie für ihr Studium brauchen", so Dr. Ulrich Hohoff. "Diese Kompetenz macht Lehre und Wissenschaft international konkurrenzfähig". Auch für Spitzenforscher wie die beiden deutschen Nobelpreisträger für Physik, Theodor Hänsch (2005) und Peter Grünberg (2007), seien die Zugänge der Bibliothek zum Wissen unverzichtbar.

Für Erwerb und Lizenzen stehen den wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland 190 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung. Der Bedarf liegt jedoch wesentlich höher.

Der 97. Deutsche Bibliothekartag vom 03. bis 06. Juni 2008 im m:con Congress Center Rosengarten steht unter dem Motto "Wissen bewegen - Bibliotheken in der Informationsgesellschaft". 3.000 Experten aus dem In-und Ausland treffen sich zu Informationsaustausch und Fortbildung. Der Bibliothekartag wird vom Berufsverband Information Bibliothek e.V. sowie dem Verein Deutscher Bibliothekare e.V. veranstaltet.

www.bibliothekartag2008.de