b.i.t.online 1 / 2019
Nachrichtenbeiträge
Gaming in Bibliotheken:
Wie Bibliotheken das nächste Level knacken wollen
Catharina Boss
Über 34 Millionen Deutsche spielen Computer- und
Videospiele. So steht es in der aktuellen Statistik,
die game, der Verband der deutschen Videospielindustrie,
zum hiesigen Markt erstellt hat. Der durchschnittliche
Gamer ist demnach rund 36 Jahre alt,
fast die Hälfte sind Spielerinnen. Vom Hauptschulbis
zum Hochschul-
abschluss sind alle Bildungsgrade ausgewogen vertreten. Fast ein Drittel der Befragten spielt regelmäßig, mehr noch zumindest gelegentlich. Für viele Menschen sind Videospiele also ein
abschluss sind alle Bildungsgrade ausgewogen vertreten. Fast ein Drittel der Befragten spielt regelmäßig, mehr noch zumindest gelegentlich. Für viele Menschen sind Videospiele also ein
fester Bestandteil ihres Alltags und klar ist: Je älter
die Generationen werden, für die das Spielen digitaler
Spiele Normalität ist, desto mehr Raum werden
Videospiele zukünftig in der Gesellschaft einnehmen.
Bibliotheken können und müssen dabei eine zunehmend
wichtige Rolle übernehmen. Sie tun es auch
schon heute. Wer sich unter dem Stichwort „Gaming
in Bibliotheken” noch immer nur daddelnde Kinder in
einer öffentlichen Bücherei vorstellt, hat das Potenzial
von Videospielen nicht erkannt.
Auf Trauminseln das strategische Bewusstsein schärfen
Als „Creative-in-Residence” an der australischen State Library of Queensland (SLQ) hat Dr. Matt Finch
2016/17
mit der SLQ ein ungewöhnliches Trainingskonzept für strategisches Denken und spielerische
Innovation entwickelt.
Vera Münch
Library Islands heißt das neuartige Weiterbildungsformat, bei dem man im geschützten Raum einer
fiktiven Insel im Rollenspiel lernen kann, den Status der eigenen Einrichtung im gesellschaftlichen
Umfeld besser wahr zu nehmen, die Positionen der anderen zu sehen, und für Interessen zu
kämpfen.
Die Teilnehmenden schlüpfen für eine simulierte Zeit von fünf Jahren in die Rollen von Bibliothekskunden, Regierungsbeamten, Fördermittelgebern, kommunalen Verantwortungsträgern
Die Teilnehmenden schlüpfen für eine simulierte Zeit von fünf Jahren in die Rollen von Bibliothekskunden, Regierungsbeamten, Fördermittelgebern, kommunalen Verantwortungsträgern
und Bibliotheksmitarbeitenden. Die Bedürfnisse und
Verantwortlichkeiten der jeweiligen Rolle werden den Spielern verbindlich vorgegeben. Danach handeln sie frei, müssen jedoch die ihnen zugewiesenen Interessen vertreten. Aus den Interaktionen entstehen Diskussionen, die das strategische Bewusstsein schärfen und innovatives Denken fördern.
Das neue Trainingskonzept findet international Aufmerksamkeit, auch außerhalb der bibliothekarischen Fachwelt.
Verantwortlichkeiten der jeweiligen Rolle werden den Spielern verbindlich vorgegeben. Danach handeln sie frei, müssen jedoch die ihnen zugewiesenen Interessen vertreten. Aus den Interaktionen entstehen Diskussionen, die das strategische Bewusstsein schärfen und innovatives Denken fördern.
Das neue Trainingskonzept findet international Aufmerksamkeit, auch außerhalb der bibliothekarischen Fachwelt.
Schweizer Regierung fördert Informationskompetenz
im Hochschul- und Bibliotheksbereich
Stephan Holländer
Der Schweizer Bundesrat (die Regierung) hat beschlossen, Projekte, die die digitalen
Anwendungskompetenzen von Hochschulangehörigen an Schweizer Fachhochschulen
und Universitäten fördern, in den Jahren 2019/2020 mit 10 Millionen Franken und in den
Jahren 2021–2024 mit 30 Millionen Franken zu fördern.
Nutzergesteuerte Erwerbung und optimale Ausgabe in Zeiten der Marktveränderung
Werkstattbericht über Patron-Driven-Acquisition an der USB Köln kombiniert mit der
Dienstleistung „Finding Your Preference” des Bibliothekslieferanten Dietmar Dreier
Birgit Otzen und Diane Korneli-Dreier
Digitale Transformation. Wenige Begriffe umschreiben
auf solch umfassende Weise die kontinuierlichen,
massiven Veränderungen unserer Gesellschaft und
unseres Zusammenlebens durch das Aufkommen
und den Einsatz digitaler Technologien. Noch nie war
es so einfach, Informationen der Allgemeinheit zur
Verfügung zu stellen und sie jederzeit abrufbar zu machen.
Noch nie war es so komplex in dieser reichhaltigen
Vielfalt für Übersicht zu sorgen, hohe Qualitätsstandards
zu halten und dabei den Erwartungen der
Nutzer an Verfügbarkeit (möglichst schnell) einerseits
und der Bibliotheken an Angebotsvielfalt (möglichst
umfangreich) und Kosten (möglichst gering) gerecht
zu werden.