8. Dezember 2024

b.i.t.online   4 / 2016
Fachbeiträge

Vernetzung von audiovisuellen Inhalten und Metadaten

Metadatengestütztes System zur Generierung und Erschließung von Medienfragmenten (Teil 1)

Roman Holzhause, Heidi Krömker und Matthias Schnöll
Betrachtet man die aktuelle Entwicklung von wissenschaftlichen Bibliotheken, so organisieren diese nicht mehr nur den Zugang zu physischen Informationsbeständen in Form von Printmedien, sondern legen ihren Schwerpunkt zunehmend auf die dezentrale Bereitstellung und Verknüpfung digitaler Informationen. So verlagert sich das Informationsangebot immer mehr auf vernetzte, crossmediale Inhalte, welche in Form von Text, Bild und Audio gemeinsam aufbereitet werden. Durch ein erweitertes Angebot von Diensten in Richtung E-Learning und Online-Videokursen können diese Inhalte zudem interaktiver und individueller gestaltet werden. Aufgrund der Vielfalt der zu verwaltenden Medienformen fallen dadurch häufig komplexe Datenstrukturen an, die eine generelle technische Herausforderung für die Bereitstellung und Interpretation dieser Daten darstellt. Insbesondere die Verwaltung und
Verknüpfung von audiovisuellen Medien erweist sich hierbei als schwierig, da solche besonders hohe Datenmengen aufweisen und darüber hinaus auf unterschiedliche Kodier- und Metadatenformate zurückgreifen können. Zudem weisen audiovisuelle Medien die Besonderheit auf, ihre Information kontinuierlich zu präsentieren. Im Gegensatz zu den textlichen Medien, welche als statisch bzw. diskret zu betrachten sind, bieten audiovisuelle Medien einen dynamischen und zeitabhängigen Informationsfluss, in dem sich die Inhalte laufend ändern können. Dabei sind zur Beschreibung und für die Auffindbarkeit eines audiovisuellen Mediums die deskriptiven Metadaten essentiell, welche u.a. aus dem Prozess der formalen und inhaltlichen Erschließung resultieren. Im Gegensatz zu textlichen Medien sind die audiovisuellen Inhalte ohne Metadaten von einem maschinellen System schwer auffindbar.

Klein aber oho!
Einfache kooperative Softwareentwicklung in Bibliotheken – am Beispiel von beluga core

Matthias Finck
Softwareentwicklung spielt gerade im Zusammenhang mit Open Source Software in Bibliotheken eine immer größere Rolle. Dabei werden viele Entwicklungsvorhaben nicht von einer Bibliothek alleine umgesetzt, sondern in Kooperation mit anderen Häusern und Partnern. Dies geschieht entweder aus Überzeugung für den Weg in Richtung Open Source Lösungen oder auch weil die Ressourcen schlichtweg keinen alternativen Weg zulassen.
Das Ergebnis sind Entwicklungsprozesse, die einerseits eine enge, intensive Zusammenarbeit auf Augenhöhe erfordern, andererseits durch zeitliche, räumliche und vor allem organisatorische Verteiltheit geprägt sind – Prozesse, die konsensorientiert gestaltet werden müssen und wo doch jeder Partner im Rahmen teilweise sehr unterschiedlich verfügbarer Ressourcen seine Anforderungen an die Software umgesetzt sehen möchte.

How to do ... ?
Konzeption einer Spezialsuchmaschine für Tutorials

Sebastian Sünkler und Friederike Kerkmann
Das Department Information an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg bildet in zwei Bachelor-Studiengängen und einem Master-Studiengang künftige Informationsexperten aus. Das angebotene Themenspektrum reicht von Methoden der Wissensorganisation über Informationstechnologie und Bibliotheksmanagement bis hin zu Medienforschung und Informationsökonomie. Um der Komplexität der Berufspraxis später mit geschultem Problemlösungsverhalten und Teamfähigkeit begegnen zu können, nehmen alle Studierenden im fünften Semester an einem interdisziplinären
Studienprojekt ihrer Wahl teil.
     Durch zeitkritisches und aufgabenbezogenes Arbeiten werden so die im späteren Berufsalltag bestehenden Arbeitsbedingungen simuliert, kooperatives Verhalten und arbeitsteilige Organisationsformen erprobt und soziale wie fachliche Kompetenzen geschult. Die Studienprojekte haben einen Umfang von 12 Semesterwochenstunden und einen Workload von 540 Stunden, sodass es in diesem Rahmen möglich ist, auch verhältnismäßig umfangreiche und zeitintensive Projekte durchzuführen (Modulhandbuch, 2013).

LeYo! Buch und App

Interdisziplinäres Projekt der Departments Design, Medien und Information der HAW Hamburg
im Auftrag des Carlsen Verlags

Alena Behrens und Vivien Drude
„Schafft ein innovatives Buch für Kinder zwischen fünf und sieben Jahren, das mit Hilfe einer App multimedial agieren kann und damit Bilder und Texte zum Leben erweckt.” So übersetzten die Studierenden der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg den Arbeitsauftrag des Carlsen Verlags, dem Auftraggeber ihres Studienprojekts „LeYo! Buch + App”.
     In kleinen Teams, die sich aus Studierenden aller drei
Departments der Fakultät Design, Medien und Information (DMI) zusammensetzten, wurden überzeugende Buchkonzepte, kreative Illustrationen, eine funktionierende App sowie aufwändige Präsentationen und ein Poster erstellt.
     LeYo! bietet Kindern Vielfalt in Bild und Ton. Mit der LeYo!-App werden aus Büchern im Handumdrehen interaktive Geschichten, die sich Kinder in ihrem eigenen Tempo spielerisch erschließen können.

#Doityourself – mehr als 3 D-Drucker

Eine Machbarkeitsstudie zum Thema „Makerspace in der Stadtbibliothek Göttingen”

Brigitte Krompholz-Roehl
Was haben Makerspace mit Bibliotheken zu tun? Was verbindet sie, wozu soll das gut sein? Welche Makerspaces gibt es? Was ist denn überhaupt darunter zu verstehen und in welchen Bibliotheken wurde das bereits umgesetzt? Lassen sich die internationalen und die nationalen Beispiele auch auf andere Bibliotheken übertragen
und wenn, wie könnte das aussehen?
     Funktionieren Makerspaces gleichermaßen in kleinen Institutionen wie in großen Einrichtungen? Wie könnte das in einer Bibliothek wie Göttingen aussehen? Was ist machbar innerhalb der vorhandenen Rahmenbedingungen?